Weinlage Wipfelder Zehntgraf

Die Lage „Wipfelder Zehntgraf“ am Beginn eines Seitentals der Volkacher Mainschleife im südlichen Landkreis Schweinfurt. Einige werden vielleicht bei der Schreibweise die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, doch auch das hat seine Geschichte:

Wipfeld hatte eine Hoch- und Rüggerichtsbarkeit. Auch heute erinnern noch viele Gebäude des Altorts mit den typischen Treppengiebeln aus der Echter-Zeit an diese Epoche. So wurde in Anlehnung an den Flurnamen „Zehntlein“ bei einem Vorschlagswettbewerb in den 70er Jahren der Name Zehntgraf eingebracht. In Wipfeld war ein „Centgraf“ auf dem Schloss Klingenberg, was eine Veste des Würzburger Hochstifts war, als fürstbischöflicher Verwalter des Amtes Klingenberg, ansässig. Dieser ha[e unter anderem die Zehntabgaben von den umliegenden Orten (Dächheim, Obereisenheim, Schwanfeld, Theilheim, Untereisenheim und Wipfeld) einzufordern und zu verwalten. Durch die Vermischung des Lagenamens Zehntlein und dem Centgraf ergab sich der heutige Lagename Wipfelder Zehntgraf.

Die kompletten Rebanlagen gedeihen in reinen Südhängen auf Muschelkalkböden, welche den Weinen einen fruchtigen und intensiven Charakter und eine ausgeprägte bodentypische Note geben. Die Südausrichtung sowie der Schutz des Seitentals des Maines machen den Zehntgraf zu einer der Toplagen Frankens.

Weinlage Obereisenheimer Höll

Die Lage „Obereisenheimer Höll“ befindet sich im 3 km entfernten Nachbarort Obereisenheim. Die nach Südsüdwesten ausgerichteten Weinberge mit 30 bis 40 % Hangneigung umfassen 150 Hektar Rebfläche auf Muschelkalkböden am rechten Mainufer.

Der Name „Höll“ ist auf eine Sage zurückzuführen, wonach ein Mönch, welcher Kellermeister in einem Klostergut war, feststellte, dass seine Fässer ständig Schwund aufwiesen. Als er sich eines nachts auf die Lauer legte, um der Sache auf den Grund zu gehen, entdeckte er den Teufel weintrinkend auf einem Fass sitzen. Schnell klemmte der Mönch den Schwanz des Teufels zwischen einer Tanktüre ein. Dort gefangen verprügelte der Mönch den Teufel so dermaßen, dass dieser alles versprach, um bloß wieder frei zu kommen. Der Mönch vereinbarte mit dem Teufel, jedes Jahr einen Teil seiner teuflischen Hitze den Rebstöcken zukommen zu lassen, so dass Wein hervorragender Qualität heranreifen können. Anderen Aussagen zufolge ist es auf die Tatsache zurückzuführen, dass die körperliche Arbeit der Winzer in den Weinbergen auch bei höllisch heißen Sonnentagen gemacht werden muss.